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Basisdaten

Im Reiter Basisdaten werden alle berichtsrelevanten Informationen erfasst, die für die Erstellung eines vollständigen oder partiellen PCF-Berichts erforderlich sind.

Der Bereich gliedert sich in zwei Unter-Reiter:

1) Allgemeine Informationen

2) Berichtskonfiguration

 

1) Allgemeine Informationen

Produktbeschreibung:

Zur Berechnung des PCF wird zunächst eine prägnante Produktbeschreibung erfasst, die das betrachtete Produkt klar identifiziert. Diese Beschreibung wird auch im finalen PDF-Bericht ausgegeben.

Auswahl der Systemgrenze:

Im nächsten Schritt wird die Systemgrenze festgelegt. Dabei kann zwischen verschiedenen Betrachtungsperspektiven gewählt werden:

  • Cradle-to-gate: Betrachtet werden nur die Phasen Rohstofferwerb und Produktion bis zum Verlassen des Werkstors. Die Distribution, Nutzung und Entsorgung bleiben unberücksichtigt.
  • Cradle-to-grave: Umfasst den vollständigen Lebenszyklus eines Produktes - vom Rohstofferwerb über die Produktion, Verteilung, Nutzung bis hin zur Entsorgung des Produktes. 

Festlegung der Bezugsgröße:

Nach der Festlegung der Systemgrenze wird die Bezugsgröße definiert.

  • Für die Cradle-to-gate Systemgrenze steht ausschließlich die deklarierte Einheit zur Verfügung. Sie beschreibt das Produkt unabhängig von einem definierten Nutzen, z.B. 1 kg Stahlblech. Sie ist insbesondere bei Produkten sinnvoll, die (noch) keinen eindeutig definierten Nutzen haben, z.B. bei Zwischenprodukten. Dies ermöglicht die Kommunikation der Umweltauswirkungen, wenn das Endprodukt noch nicht festgelegt ist oder verschiedene Nutzungsweisen ermöglicht.
  • Für die Cradle-to-grave Systemgrenze stehen sowohl die deklarierte Einheit als auch die funktionelle Einheit zur Verfügung. In der Regel wird hier jedoch die funktionelle Einheit bevorzugt, da sie den konkreten Nutzen des Produkts in klar definierten, quantifizierbaren Einheiten beschreibt, z.B. die Beförderung einer Person über 100.000 km mit einem PKW mit Verbrennungsmotor, wobei der PKW das betrachtete Produkt darstellt. Die Verwendung der funktionellen Einheit ermöglicht damit eine transparente, konsistente und vergleichbare Bewertung der Umweltauswirkungen über den gesamten Lebenszyklus hinweg, insbesondere bei Produkten mit gleichem Nutzen (z.B. Elektroauto und Verbrenner).
  • Hinweis: In Ausnahmefällen kann auch die deklarierte Einheit für die Systemgrenze Cradle-to-grave verwendet werden, etwa wenn einzelne Lebenszyklusphasen ausgeschlossen werden (z.B. Nutzung aufgrund fehlender Daten).

Definition des Referenzflusses:

Der Referenzfluss ist nur bei Verwendung der funktionellen Einheit erforderlich. Er beschreibt die Produktmenge, die benötigt wird, um den in der funktionellen Einheit definierten Nutzen zu erfüllen. Dadurch lassen sich alle benötigten Input- und Outputdaten im Lebenszyklus auf diesen Nutzen beziehen.

Für den PKW mit Verbrennungsmotor könnte der Referenzfluss lauten:

Die Menge an Fahrzeug und Betriebsstoffen, die benötigt wird, um den Transport einer Person über 100.000 km zu erfüllen. Dazu gehören u.a.:

  • Das Fahrzeug (z.B. 1.400 kg Materialeinsatz)
  • Der Kraftstoffverbrauch über 100.000 km (z.B. 7.000 L Benzin)
  • Wartungs- und Ersatzteile (z.B. 25 L Öl)
  • End-of-Life-Behandlung (1 Fahrzeug)

All diese Input-Parameter müssen bei der Erfassung der Verbrauchs- und Emissionsdaten berücksichtigt werden, um den vollständigen PCF für die funktionelle Einheit zu berechnen. Wird dieser PCF dann mit dem eines anderen Fahrzeug verglichen, z.B. dem PCF eines Elektroautos, so muss dessen Referenzfluss analog ermittelt werden, auf Basis derselben funktionellen Einheit:

  • Das Fahrzeug (z.B. 1.400 kg Materialeinsatz, zusätzlich ggf. Material für Batterie)
  • Der Stromverbrauch über 100.000 km (z.B. 15.000 kWh Strom)
  • Wartungs- und Ersatzteile (z.B. Batteriewechsel)
  • End-of-Life-Behandlung (1 Fahrzeug)

Wichtig: Alle Verbrauchsdaten müssen immer in Bezug auf die gewählte Bezugsgröße und den Referenzfluss erfasst werden. Nur, wenn Bezugsgröße und Referenzfluss für verschiedene PCFs einheitlich definiert sind, kann eine vergleichbare, transparente Bewertung der Umweltauswirkungen unterschiedlicher Produkte erfolgen.

Festlegung von Anzahl und Einheit der betrachteten Produktmenge:

Nun wird die Anzahl und Einheit der betrachteten Produktmenge erfasst. Zur Auswahl stehen Einheiten nach Gewicht (g, kg, t, short-ton, lb), Volumen (ml, L, m3, scf, gal, bbl), Fläche (m2, ha, km2, ft2), Länge (m, km, ft, mi, nmi, pkm, pmi, tkm, tmi, short-ton-mi), Energie (kWh, MWh, Wh, GWh, MJ, GJ, TJ), Währung (EUR, USD) oder Sonstige (Nächte, Anzahl, %)

Angabe der Gesamtproduktionsmenge des Produktes im Referenzzeitraum:

Erfasst wird zudem die Gesamtproduktionsmenge des Produkts im Referenzzeitraum. Diese Angabe ist essenziell für die Skalierung der Emissionswerte auf die gesamte Produktionsleistung. Die Angabe wird jedoch nicht in die Berechnung der Gesamt-CO2e einbezogen.

Kommentare zum PDF-Bericht:

Abschließend gibt es die Möglichkeit, im Feld Kommentare zusätzliche Anmerkungen, Erläuterungen oder methodische Hinweise zum PCF-Bericht zu hinterlegen. Auch dieser Text wird im finalen PDF-Bericht angezeigt und kann zur besseren Nachvollziehbarkeit der Bilanzierung beitragen.

 

2) Berichtskonfiguration

Mit der Berichtskonfiguration wird der strukturelle Aufbau eines Product Carbon Footprints flexibel an die realen Prozesse des Unternehmens angepasst. Die definierten Subphasen bestimmen, wo Aktivitäten im Daten-Reiter erfasst werden und wie diese anschließend im Analyse-Bereich dargestellt werden.

So lässt sich beispielsweise die Produktionsphase in konkrete Prozessschritte unterteilen, um Emissionsquellen präziser abbilden und auswerten zu können.

Hinweis: Subphasen können aktuell nur auf einer Ebene angelegt werden (Ebene 1). Eine feinere Strukturierung (Ebene 2) befindet sich in Entwicklung und wird bald verfügbar sein.

Die Berichtskonfiguration ermöglicht Ihnen:

  • eine flexible und unternehmensspezifische Modellierung der Berichtsstruktur
  • die Nutzung vorkonfigurierter Subphasen
  • die Anlage eigener, individueller Subphasen
2.1) Wo erfolgt die Berichtskonfiguration?

Die Konfiguration der Subphasen erfolgt zentral in den Basisdaten des PCF-Berichts. Dort wird festgelegt, welche Subphasen in den einzelnen Lebenszyklusphasen existieren sollen. Diese Struktur wird im Reiter Daten automatisch übernommen und bildet die Grundlage für die anschließende Erfassung von Aktivitäten.

Hinweis: Nur Nutzer mit der Administratorrolle können den Bereich Berichtskonfiguration einsehen bearbeiten. Alle anderen arbeiten mit der freigegebenen Struktur im Reiter Daten.

 

2.2) Wie wird konfiguriert?

Zu Beginn ist in jedem Bericht automatisch die Basiskonfiguration hinterlegt. Sie enthält vorkonfigurierte Subphasen und ist sofort einsatzbereit. Sobald eine Subphase hinzugefügt, bearbeitet oder gelöscht wird, wird diese Änderung sofort im Daten-Reiter sichtbar - dort werden anschließend die Aktivitäten genau in dieser aktualisierten Struktur erfasst.



Hinweis: Es ist empfehlenswert, die Struktur vor der Erfassung von Aktivitäten festzulegen.

Subphasen anlegen

In jeder Lebenszyklusphase können zwei Arten von Subphasen genutzt werden:

  • Vorkonfigurierte Subphasen: Enthalten passende Eingabemasken und vordefinierte Aktivitäten im Dropdown. Dies unterstützt besonders zu Beginn bei der Datenerfassung.

  • Individuelle Subphasen: Frei benennbare Prozessschritte zur Abbildung unternehmensspezifischer Abläufe.



Beide Varianten können beliebig kombiniert werden.

Subphasen bearbeiten oder löschen

Sowohl die Bearbeitung als auch das Löschen von Subphasen erfolgt über das Stift-Symbol.

Individuelle Subphasen können jederzeit umbenannt oder gelöscht werden. Auch die Beschreibung kann jederzeit ergänzt, angepasst oder entfernt werden. 

Vorkonfigurierte Subphasen können nicht umbenannt werden, allerdings kann ihre Beschreibung jederzeit bearbeitet werden. Standardmäßig ist bereits eine Beschreibung hinterlegt, die bei Bedarf durch eine eigene ersetzt werden kann. Auch vorkonfigurierte Subphasen können gelöscht werden.

Hinweis: Beim Löschen einer Subphase werden alle darin enthaltenen Aktivitäten vollständig gelöscht.

Regeln für die Benennung und Strukturierung

  • Der Name einer individuellen Subphase muss innerhalb einer Lebenszyklusphase eindeutig sein.

  • Ein Name darf nicht verwendet werden, wenn bereits eine vorkonfigurierte Subphase denselben Namen hat.

  • Strukturänderungen werden direkt im Reiter Daten wirksam.

Subphasen erstellen, wenn bereits Aktivitäten existieren

Werden Subphasen hinzugefügt, obwohl sich bereits Aktivitäten direkt auf Lebenszyklusphasenebene befinden, werden diese automatisch der neuen Subphase zugeordnet.

Wichtig: Diese automatische Zuordnung kann nicht rückgängig gemacht werden. Ein späteres Verschieben ist dann nur noch über CSV-Download und -Upload möglich.